Fritz Müller, der bedeutende sächsische Reformpädagoge, betont in seinem Leitspruch „Ich gehöre in die Partei des Kindes!“ das freie schöpferische Gestalten und die Erziehung zum Gemeinsamen durch Gemeinschaft. Dabei geht es erstens um Selbstentfaltung, Selbsttätigkeit und Eigenerziehung des Menschen. Die von Fritz Müller entwickelte Reformpädagogik begreift zweitens Schule als Lern- und Lebensort, an dem Gemeinsinn und Mitverantwortung die wesentlichen Prinzipien sind. Vor diesem Hintergrund wird das soziale Lernen fokussiert. Selbiges sehen wir als einen Schwerpunkt in unserer ausbildenden Arbeit an. Im Zusammenhang mit der Umsetzung unseres pädagogischen Ansatzes geht es uns grundsätzlich darum, dass die Schüler einander beraten bzw. miteinander schaffen und lernen.
Wie erreichen wir unsere pädagogischen Ziele?
Die Gegenwart ist durch das Leben in einer globalisierten und sich rasant wandelnden Welt gekennzeichnet. Demzufolge muss sich Schule als lernende Organisation auf die veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen einstellen. Das Bildungszentrum ist dadurch ständigen Entwicklungen unterworfen, die wir entsprechend moderner pädagogisch-didaktischer Methoden umsetzen. Dabei besteht unsere Aufgabe darin, die Schüler optimal auf das Leben und damit auf ein lebenslanges Lernen vorzubereiten. Hier gewinnt innovatives bzw. methodenorientiertes Lehren immer mehr an Relevanz.
Unsere Tätigkeit ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schülerinnen und Schüler, welche unterschiedliche Fähigkeiten und Begabungen aufweisen, zusammen Kenntnisse erwerben. Wir planen und verwirklichen heterogene Angebote hinsichtlich der Quantität, der Schwierigkeit, der Zeit, der Methode und der persönlichen Betreuung. Jeder wird entsprechend seiner Individualität gefördert. Demzufolge ist unser Handeln durch Inklusion und Partizipation geprägt.
Der Grundsatz der Schule besteht darin, sich dafür einzusetzen, die formalen schulorganisatorischen und bildungsbezogenen Rahmenbedingungen zu schaffen, die es jedem ermöglichen, seine Persönlichkeit, Leistungsbereitschaft, Kompetenz, Kreativität und Verantwortungsbewusstsein zu entwickeln und fundiert in die Gesellschaft einzubringen.
Deshalb ist unser Vorgehen an folgenden Leitlinien ausgerichtet:
• handlungsorientierter Kompetenzerwerb statt bloßer Wissensvermittlung
• Demokratisierung und Individualisierung.
Auf der Grundlage dessen haben wir unser Konzept auf vier Säulen gestellt:
1. Lebensweltorientierung
Unsere Schule nimmt am konkreten Leben teil. Somit ist Lebensnähe für die Schüler erfahrbar, wenn inner- und außerschulische Realität miteinander verbunden werden.
2. Individualisierung
Geprägt von unserem pädagogischen Ansatz, welcher von der Achtung jedes Einzelnen mit all seinen Stärken ausgeht, bieten wir einen Unterricht an, der durch innere Differenzierung die persönliche Entfaltung ermöglicht.
3. Ganzheitlichkeit
Schule soll Wissen vermitteln, aber auch praxisorientierte Fähigkeiten und Fertigkeiten. Ganzheitliches Lernen ist Begreifen mit allen Sinnen, mit Verstand, Seele und Körper. Als Bildungsort muss sie jedoch ebenso erziehen, gesellschaftliche Werte und damit Zusammengehörigkeit sowie Geborgenheit vermitteln.
4. Regionaler Bezug
Eine lebensweltlich gestaltete Ausbildungsstätte ist eine, deren Handeln an ihrem regionalen Umfeld, dessen Traditionen und Besonderheiten orientiert ist. Wir beziehen uns auf den Standort Mittweida und das Umfeld, den Landkreis Mittelsachsen. So pflegen wir Kontakte zur regionalen Wirtschaft und zu anderen Bildungs- sowie Freizeiteinrichtungen.